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88 Route 7. KONSTANTINOPEL. b. Stambul:Marmorkiosk gekrönten Westecke der Seraimauer, der Hohen Pforte
(Pl. H 6) gegenüber. Das Haupttor, mit zwei Brunnen, ist von
einem weit ausladenden gewölbten Schutzdach überdeckt; in dem
großen, in neuerer Zeit aus Marmor im italienischen Renaissancestil
errichteten Gebäude dahinter befinden sich die Amtsräume des
Wesirats und der Ministerien des Äußeren und des Inneren. Jenseit
der genannten Ecke verläßt die Trambahn die Seraimauer, an der
eine andere Straße aufwärts führt (direkter Weg zu dem S. 91 gen.
Eingang der Aja Sophia); an ihrem Anfang l. bildet das Tor So-uk
Tscheschmé Kapu
(Pl. H 6) den öffentlichen Eingang zum Garten
des Serai. (Da die Trambahnstraße und der direkte Weg bis zur
Aja Sophia nichts bieten, kann man gleich, wie im folgenden be-
schrieben
, durch den Serai zum Tor Bab i Humajun, dann außen r.
hinab zum Eingang der Aja Sophia gehen.)

Der Serai (Pl. H 6, I 5-7), jetzt Top Kapu Serai, dehnt sich
über den Hügel aus, den die ursprüngliche Ansiedelung und die
Akropolis des alten Byzantion einnahmen. Konstantin und seine
Nachfolger bauten ihre Paläste weiter südlich, östl. von der Aja
Sophia
und dem At Meïdan (Pl. H 7). Im XII. Jahrh. verlegten die
byzantinischen Kaiser die Residenz dann überhaupt in den N. der
Stadt, in das Blachernenquartier (S. 123); die verlassenen Paläste
waren schon vor der türkischen Eroberung zerstört. Sultan Moham-
med
errichtete 1468 an ihrer Stelle einen Sommerpalast, der von
Suleïmán I. (1520-66) zur Residenz erweitert wurde. Hier wohnten
dann die Sultane, bis Abdul Medschíd den Palast von Dolma
Bagtsché erbaute und bezog (1839; s. S. 85). Im Innern des
Serai wendet man sich vom So-uk Tscheschmé-Tor halbrechts und
steigt dann r. an der Mauer der kaiserl. Münze entlang hinan. Auf
der ersten Terrasse führt l. ein Weg vor der 1889 von Hamdi Bej
(S. 105) gegründeten Kunstschule hin zu den Museen in und gegen-
über
dem Tschinili Kiosk (Pl. I 6), S. 113. Geradeaus an der
Münze entlang gelangt man in den äußeren Seraihof. In seiner Mitte
breitet die riesige Janitscharen-Platane (Pl. I 6) ihre Äste aus.
Hier versammelten sich in früheren Jahrhunderten die Janitscharen,
um ihren Sultan mit Beifallrufen zu grüßen oder auch in stürmischem
Aufbegehren ihren Willen kund zu tun. Rechts ragt die Irene-
Kirche
(Pl. I 6) in den Hof, ein wohlerhaltener Zentralbau, mit
zwei Zentren auf der Längsachse, aus Justinians Zeit; die Gründung
dieser Kirche des göttlichen Friedens geht auf Konstantin d. Gr.
zurück. Sie wurde nie zur Moschee verwandelt; das Innere ist
ziemlich gut erhalten, dient aber als Zeughaus und ist unzugänglich.
In einer vergitterten Vorhalle an der Nordseite stehen neben
Architekturstücken drei mächtige Porphyrsarkophage; sie stammen
von der Apostelkirche (S. 102) her und sollen Konstantin d. Gr.
und seinen frühesten Nachfolgern als Grabstätte gedient haben.

L. von der Irene-Kirche führt aus dem Seraihof das Tor Bab
i Humajun auf den Serai Meïdan, S. 93, und zur Aja Sophia (S. 89).